Projected Memorys erste offizielle Installation befindet sich in einer ehemaligen Baracke in der Gedenkstätte Sachsenhausen. Es ist ein Ort, an dem BesucherInnen ihre Gedanken und Gefühle ausdrücken und einen Moment für sich sein können, abseits der oft überwältigenden Geschichte des Orts.

Mittels eines Touchscreens können BesucherInnen das digitale Interface benützen und auswählen ob sie eine Audio- oder Videonachricht hinterlassen möchten. In einem nächsten Schritt des Projekts wird es möglich sein, dass BesucherInnen Nachrichten, die von anderen hinterlassen worden sind, ansehen oder anhören können. BesucherInnen haben verschiedene Optionen, wie mit ihrer Videonachricht verfahren werden soll: Sie können sie mit anderen BesucherInnen und Interessierten teilen, sie nur der wissenschaftlichen Forschung zur Verfügung stellen oder sie so speichern, dass niemand darauf Zugriff haben wird.


Ein Ort zum Nachdenken

Wir haben eine Box entworfen, die es BesucherInnen ermöglicht, sich mit ihren eigenen Gedanken und Gefühlen auseinanderzusetzen und so eine neue Art von Denkmal zu hinterlassen, nämlich ein Denkmal für Empathie und Menschenrechte.

Die Kabine ist so entworfen, dass sie gleichzeitig einladend wirkt aber auch ausreichend Privatsphäre bietet und außerdem rollstuhlgerecht ist.


Erwartungen definieren

Für das digitale Interface des Projekts war uns wichtig, dass es einfach zu benützen und ansprechend ist, sowie gleichzeitig die Bedeutung des Ortes widerspiegelt und respektiert. BesucherInnen sollen die Absicht von Projected Memory verstehen aber gleichzeitig schnell und einfach zum Aufnahmeprozess gelangen.


Ein sprachbasiertes, partizipatorisches Denkmal

Wie sagt man „Niemals vergessen“ auf Xhosa? Wie benützen wir Sprache, Ausdrücke und Gesten, um Emotionen wie Trauer, Verlust, Hoffnung und Empathie auszudrücken?


Ein “Future History” Archiv

BesucherInnen können zwischen verschiedenen Speicheroptionen wählen und so selbst bestimmen, wie zugänglich ihre Nachricht sein soll. Mit der Zeit sollen diese gesammelten Eindrücke uns zeigen, wie wir über wichtige historische Ereignisse nachdenken und was deren emotionale, intellektuelle und pädagogische Auswirkungen auf uns sind.


Denkmuster verändern

Menschen, die Gedenkstätten besuchen, erwarten oft grausige Artefakte aus der Vergangenheit zu sehen, wie um die Gewalttaten, über die sie gelesen haben, zu bestätigen. Projected Memory will dieses Muster unterbrechen, indem wir einen Ort bereitstellen mit der Aufforderung, selbst nachzudenken. BesucherInnen erwarten, Gaskammern zu sehen, sie erwarten aber nicht, mit einem Ort konfrontiert zu werden, an dem sie ihre Gedanken ausdrücken können, und dadurch einen Teil der Kreativität und Empathie, die an diesem Ort zuvor zerstört worden war, zurückzubringen.


Lesen Sie Geschichten, die Projected Memory inspiriert haben.